In der Ferne tobt ein Krieg ...
Die Bürger Gladeias ließen sich von den Nachrichten aus Erethon nicht aus der Ruhe bringen. Die wenigsten ahnten, welche Auswirkungen der ferne Krieg auf sie haben würde - doch der genaue Beobachter bemerkte die eiligen Meldegänger auf den Straßen, die hastig von Haus zu Haus schreitenden Offiziere und die bis spät in die Nacht brennenden Lichter in den Fenstern des diplomatischen Viertels. Der Kriegsrat des Schwertbundes wurde nur noch von wenigen Gesandten belebt, die meisten Würdenträger waren in ihre Heimat zurückgekehrt, um die Geschicke ihrer Streitkräfte dort zu lenken. Eigentlich sah es nicht schlecht aus für den Bund: Obwohl das Templerreich aus vielen Schlachten siegreich hervorging, gerieten die Verbündeten des Kirchenstaates immer mehr in Bedrängnis. Durch den Kriegseintritt Arbors wurde die Ebermark in die Defensive gedrängt. Veneta konnte den kaldrischen Angriffen nicht standhalten und ist gefallen.
Nun jedoch drohte ein lächerlicher kleiner Konflikt, die Stabilität des Schwertbundes zu vaporisieren. Der zentralisierte Kriegsrat hatte den Tavi-Generälen, die die Heere Golvathals und Tanadrias anführten, menschliche Offiziere vorgesetzt. Zähneknirschend hatte König Alios das hingenommen - sein Generalstab wollte das aber nicht akzeptieren. Auf einmal teilte sich das golvische Heer und ein Bürgerkrieg entflammte. Viele altgediente Tavi-Offiziere, die in den Akademien der Templer ausgebildet wurden, wechselten die Seiten. Hatte man eben noch auf dem ganzen Kontinent an den unterschiedlichen Fronten mitgemischt, herrschte nun völlig unerwartet ein Bürgerkrieg in den Tavischen Südreichen - und die Folgen waren verheerend. Ohne den Schutz Golvathals war Kaldrians Südgrenze ungeschützt, gamardische Truppen und Reste des venetianischen Heeres marschierten in Kaldrian-Stadt ein und verwüsteten die Ländereien des größten Tavi-Reiches.
Enzio Graf Tomani, der Gesandte des Königs von Golvathal in Saragandes, saß allein in der leeren Botschaft in Gladeia. Normalerweise wurde das große, herrschaftliche Gebäude von den Diplomaten aller vier tavischen Reiche Erethons bevölkert. Doch die anderen Botschafter waren abgereist - entweder, um eine Seite im Bürgerkrieg zu unterstützen, oder um sich in Sicherheit zu bringen. Auch Enzio hatte das Risiko längst erkannt, dass mit einem Verbleib in dieser Stadt einherging. Die Templer standen seit Monaten vor den Toren, der Großteil der Truppen des Schwertbundes war längst nach Erethon abgezogen. Doch während er seinen Sohn schon vor Wochen mit der Garde der Botschaft zu einem Vetter in Elyrien geschickt hatte, war er geblieben. Er kannte genug einflussreiche Männer auf beiden Seiten, um sich notfalls aus der Affäre zu stehlen. Doch er sah eine Chance, die genutzt werden musste. Wie so viele junge Tavi hatte auch Enzio seine Ausbildung bei den Templern absolviert. Er war stolzes Mitglied des Ordens und Träger des Ritterkreuzes, eine Zeit lang hatte er dem Templerreich als Gesandter in Saragandes gedient. Als der Krieg ausgebrochen war, war Enzio in einen Loyalitätskonflikt geraten und hatte sich nur sehr zurückhaltend in den Konflikt eingebracht. Nun aber war seine Zeit gekommen, die Dynastien der Tavi gewinnbringend durch die Krise zu bringen.
Über seinen ehemaligen Kameraden, den Templerinquisitor und Kommandanten des Grauen Klosters Harren von Hohenstein, hatte Enzio den Kontakt zur Ordensführung hergestellt. Schon seit einer Weile reisten Kuriere und Postreiter mit streng geheimen Nachrichten zwischen den Kontinenten. Schon bald sollte es so weit sein ...
Die Bürger Gladeias ließen sich von den Nachrichten aus Erethon nicht aus der Ruhe bringen. Die wenigsten ahnten, welche Auswirkungen der ferne Krieg auf sie haben würde - doch der genaue Beobachter bemerkte die eiligen Meldegänger auf den Straßen, die hastig von Haus zu Haus schreitenden Offiziere und die bis spät in die Nacht brennenden Lichter in den Fenstern des diplomatischen Viertels. Der Kriegsrat des Schwertbundes wurde nur noch von wenigen Gesandten belebt, die meisten Würdenträger waren in ihre Heimat zurückgekehrt, um die Geschicke ihrer Streitkräfte dort zu lenken. Eigentlich sah es nicht schlecht aus für den Bund: Obwohl das Templerreich aus vielen Schlachten siegreich hervorging, gerieten die Verbündeten des Kirchenstaates immer mehr in Bedrängnis. Durch den Kriegseintritt Arbors wurde die Ebermark in die Defensive gedrängt. Veneta konnte den kaldrischen Angriffen nicht standhalten und ist gefallen.
Nun jedoch drohte ein lächerlicher kleiner Konflikt, die Stabilität des Schwertbundes zu vaporisieren. Der zentralisierte Kriegsrat hatte den Tavi-Generälen, die die Heere Golvathals und Tanadrias anführten, menschliche Offiziere vorgesetzt. Zähneknirschend hatte König Alios das hingenommen - sein Generalstab wollte das aber nicht akzeptieren. Auf einmal teilte sich das golvische Heer und ein Bürgerkrieg entflammte. Viele altgediente Tavi-Offiziere, die in den Akademien der Templer ausgebildet wurden, wechselten die Seiten. Hatte man eben noch auf dem ganzen Kontinent an den unterschiedlichen Fronten mitgemischt, herrschte nun völlig unerwartet ein Bürgerkrieg in den Tavischen Südreichen - und die Folgen waren verheerend. Ohne den Schutz Golvathals war Kaldrians Südgrenze ungeschützt, gamardische Truppen und Reste des venetianischen Heeres marschierten in Kaldrian-Stadt ein und verwüsteten die Ländereien des größten Tavi-Reiches.
Enzio Graf Tomani, der Gesandte des Königs von Golvathal in Saragandes, saß allein in der leeren Botschaft in Gladeia. Normalerweise wurde das große, herrschaftliche Gebäude von den Diplomaten aller vier tavischen Reiche Erethons bevölkert. Doch die anderen Botschafter waren abgereist - entweder, um eine Seite im Bürgerkrieg zu unterstützen, oder um sich in Sicherheit zu bringen. Auch Enzio hatte das Risiko längst erkannt, dass mit einem Verbleib in dieser Stadt einherging. Die Templer standen seit Monaten vor den Toren, der Großteil der Truppen des Schwertbundes war längst nach Erethon abgezogen. Doch während er seinen Sohn schon vor Wochen mit der Garde der Botschaft zu einem Vetter in Elyrien geschickt hatte, war er geblieben. Er kannte genug einflussreiche Männer auf beiden Seiten, um sich notfalls aus der Affäre zu stehlen. Doch er sah eine Chance, die genutzt werden musste. Wie so viele junge Tavi hatte auch Enzio seine Ausbildung bei den Templern absolviert. Er war stolzes Mitglied des Ordens und Träger des Ritterkreuzes, eine Zeit lang hatte er dem Templerreich als Gesandter in Saragandes gedient. Als der Krieg ausgebrochen war, war Enzio in einen Loyalitätskonflikt geraten und hatte sich nur sehr zurückhaltend in den Konflikt eingebracht. Nun aber war seine Zeit gekommen, die Dynastien der Tavi gewinnbringend durch die Krise zu bringen.
Über seinen ehemaligen Kameraden, den Templerinquisitor und Kommandanten des Grauen Klosters Harren von Hohenstein, hatte Enzio den Kontakt zur Ordensführung hergestellt. Schon seit einer Weile reisten Kuriere und Postreiter mit streng geheimen Nachrichten zwischen den Kontinenten. Schon bald sollte es so weit sein ...
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